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| Elektronikgruppe Zeuthen

Spiegelkammer

Schnelle Spiegelkammer

Elektronikgruppe Zeuthen

Schnelle Spiegelkammer

 

Forschungsziel

Siliziumspiegel werden beim FLASH-Experiment genommen, um das erzeugte Laserlicht in verschiedene Beamlines zu leiten bzw. zu reflektieren. Der ursprüngliche Betriebsmodus war dabei aber stark begrenzt, da immer nur eine Beamline bzw. Experiment für Tage oder gar Wochen mit Laserlicht versorgt wurde, während die Anderen keine Messungen durchführen konnten.

Unsere Lösung ist dabei folgende: An den Verzweigungspunkten wird eine schnelle Spiegelkammer eingebaut, die getaktet zwei Beamlines mit Laserlicht versorgt und dadurch die Anzahl gleichzeitiger Experimente vergrößert.

Anforderungen an die Spiegelkammer

Die Anforderungen an die Spiegelkammer können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Gesamt-Fahrweg ymax=30mm
  • Bewegungsfrequenz = bis zu 2.5Hz
  • Genauigkeiten:(Positionierung: <1 µm und Winkel: <1 arcsec

Die definierten Spiegelpositionen können in Bild 1 gesehen warden, während Bild 2 schematisch zeigt wie die Spiegelposition zeitlich zu Laserpulsen steht.

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Bild 1: Definierte Positionen des Spiegels

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Bild 2: Zeitschema für die Bewegung des Spiegels

Testaufbau mit Vakuumkammer und Antriebssystem

Der Labor-Testaufbau ist in Bild 3 gezeigt, wobei die sichtbaren Hauptkomponenten mit Pfeilen gekennzeichnet sind.

bild3_thumbnail_ger.jpg

Bild 3: Testaufbau

Vereinfachtes Blockbilddiagramm der Spiegelsteuerung

Ein vereinfachtes Blockschaltbild des Regelkreises ist in Bild 4 dargestellt. Die einzelnen Komponenten der Spiegelsteuerung sind dabei folgende:

  • Linearantrieb: (Firma: Föhrenbach): Schrittpräzision 0.1µm, Genauigkeit ±1µm
  • Steuerung: IndraMotion MLD (Firma: Bosch Rexroth)
  • Positions-Encoder: Heidenhain LC 483: Auflösung 0.1µm → als “Feedback signal“ genutzt
  • Eingänge: Systemtrigger, Frequenz der Bewegung und Maximaler Fahrweg
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Bild 4: Blockbild der Spiegelsteuerung

Ergebnisse von Messungen mit dem Testaufbau

Messung der Positioniergenauigkeit

Die aktuelle Lage der Spiegelkammer in Bezug auf die vorgegebene Endlagenposition ist in Bild 5 für 2 verschieden Frequenzen gezeigt. Das blaue Kreuz zeigt dabei den Zeitpunkt an, wenn der Laserpuls auf den Spiegel trifft.
In beiden Fällen ergibt sich ein sehr geringes Überschwingen und eine konstante Lageposition (1.5±0.2 m) in dem Zeitbereich wo der Laser Kontakt zum Spiegel hat.

bild5a_thumbnail_ger.jpg

Bild 5a: Positioniergenauigkeit

bild5b_thumbnail_ger.jpg

Bild 5b: Positioniergenauigkeit

Messung der Winkelabweichung vom Spiegel

Der jeweilige gemessene Winkelfehler ist in Bild 5 für eine Anzahl von Messungen dargestellt. Die dazugehörige Gauss-Verteilung ist in Bild 6 gezeigt. Es kann gesehen werden, dass Standard-Abweichung etwa 0,6 arcsec beträgt und somit den Vorgaben entspricht. Angenommen, dass die Experimente etwa 20 m vom Spiegel entfernt sind, resultiert dieser Winkelfehler in eine Positionsverschiebung von weniger als 100 μm, wobei der Laserstrahl einen Durchmesser von 3 mm hat.

Der empfindlichste Positionierparameter ist ein möglicher Winkelfehler des Spiegels in der horizontalen Achse. Der Winkelfehler wurde hier in der Spiegelendlage mit dem Autocollimator ELCOMAT 3000 gemessen, welcher folgende Werte hat:

  • Auflösung: 0.01 arcsec
  • Messgenauigkeit: ±0.1 arcsec

Der jeweilige gemessene Winkelfehler ist in Bild 5 für eine Anzahl von Messungen dargestellt. Die dazugehörige Gauss-Verteilung ist in Bild 6 gezeigt. Es kann gesehen werden, dass Standard-Abweichung etwa 0,6 arcsec beträgt und somit den Vorgaben entspricht. Angenommen, dass die Experimente etwa 20 m vom Spiegel entfernt sind, resultiert dieser Winkelfehler in eine Positionsverschiebung von weniger als 100 μm, wobei der Laserstrahl einen Durchmesser von 3 mm hat.

bild6_thumbnail_ger.jpg

Bild 6: Horizontale Winkelgenauigkeit (f=2.5Hz):

bild7_thumbnail_ger.jpg

Bild 7: Gauss-Verteilung (f=2.5Hz):